Leipzig, 10.04.20: Spazieren gehen mutiert in der Corona-Krise zum Volkssport.
Der Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar geht davon aus, dass dieser coronabedingte Trend auch nach der Krise anhält.
«In der Zukunft werden mehr Menschen spazieren gehen als in den letzten Jahren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Der 58-jährige Leipziger hofft, dass Gehwege auch in der Kommunalpolitik einen größeren Stellenwert bekommen - und sich die Verantwortlichen stärker für größere Parks und breitere Fußwege einsetzen.
Es werde derzeit offenkundig, dass die Parks und die Wege für die Fußgänger oft zu klein und ungenügend seien, so Weisshaar.
Gerade an Ostern rechnet er mit vollen Spazierwegen in Parks.
«Dann ist es reizvoll, mal am Stadtrand oder in unbekannten Stadtgebieten herumzustrolchen», empfiehlt Weisshaar.
«Die Schönheit darf mal zweitrangig sein.
Die Neugierde kann uns zeigen, wie die Stadt und die Umgebung wirklich sind», so der Buchautor.
Weisshaar beobachtet, dass aktuell mehr Menschen zu Fuß unterwegs seien als sonst.
Das habe zwei Ursachen: «Zum einen sind viele andere Freizeitaktivitäten derzeit gar nicht möglich.
Zum anderen, ein bisschen poetischer: Wir sind ja alle so ein bisschen eingesperrt.» Da erlebe man das Rausgehen als viel bedeutungsvoller.