Berlin, 27.05.20: Beim angepeilten Rettungspaket für die Lufthansa mahnt die «Bürgerbewegung Finanzwende» bei einer Demonstration vor dem Kanzleramt mehr Steuertransparenz an.
Die Initiative habe nach eigener Aussage klare Hinweise, dass die Lufthansa Steueroasen nutzen und Gewinnverschiebungen betreiben könnte.
O-Ton Gerhard Schick, Bürgerbewegung Finanzwende «Die Lufthansa ist in mehreren solchen Schatten-Finanzzentren aktiv, zum Beispiel auf den Cayman Island und in Malta.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Gesellschaften in den Steueroasen genutzt werden, um Gewinne dorthin zu verlagern und Steuern in Deutschland zu sparen.» Die Bundesregierung habe zwar bei dem Rettungspaket zur Bedingung gemacht, dass kein Staatsgeld in Steueroasen fließe.
Dies reiche aber nicht aus, weil die zugrunde gelegte «EU-Liste der unkooperativen Staaten» nur einen kleinen Teil der weltweiten Schattenfinanzzentren abdecke.
Abschließende Belege für illegale Gewinnverschiebungen und Steuervermeidungen bei Lufthansa lägen der Initiative allerdings nicht vor.
Lufthansa hatte während der Verhandlungen mit Berlin in einer Mitteilung über Geschäftstätigkeiten in sogenannten Steueroasen berichtet.
Das Unternehmen verwies am Mittwoch auf diese Mitteilung.
Darüber hinaus lege man den zuständigen Steuerbehörden detailliert Gewinne und Steuerzahlungen offen.