Wien, 24.06.20: Die mehrstündige Befragung des 33-jährigen Regierungschefs durch den Ausschuss war geprägt von vielen Wortduellen.
Sie wurde zum zähen Ringen um einen Blick hinter die Kulissen der von 2017 bis 2019 regierenden ÖVP-FPÖ-Koalition.
Der Verdacht der Opposition: Parteispender und Unternehmen hätten sich damals Gesetze kaufen können; lukrative Posten seien in der Hoffnung auf Wohlwollen an FPÖ-Politiker gegangen, die Macht sei zu Lasten des Steuerzahlers missbraucht worden.
Der Nährboden für diesen Verdacht ist das 2017 entstandene und 2019 veröffentlichte Ibiza-Video.
Darin wirkt der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption, scheint einer angeblichen Oligarchen-Nichte Staatsaufträge gegen Parteispenden in Aussicht zu stellen.
Die rechtskonservative Koalition zerbrach an dem durch das Video ausgelösten Skandal.