Polizeitaucher im Einsatz - Gesetzeshüter unter Wasser

Schorndorf/Stuttgart, 10.07.20: Schwimmflossen, Neoprenanzug und schützende Taucherstiefel.

Wenn Thomas Weller und seine Kollegen sich die Taucherausrüstung anziehen, sind sie meist auf der Suche nach vermissten Personen, Diebesgut, Tatwaffen oder Kampfmitteln.

Diesmal geht es für die Polizeitaucher der Wasserschutzpolizei Stuttgart in den Fluss Rems nahe Schorndorf.

Hier soll eine Weltkriegsbombe geborgen werden.

Etwa 1,5 Meter unter der Oberfläche soll sich der zwei Meter lange Sprengkörper befinden.

Die Sicht im trüben Wasser ist schlecht.

O-Ton mit Thomas Weller, Polizeitaucher «Es ist mit einem händelbaren Risiko.

Gerade, wenn man Kampfmittel nimmt.

Kampfmittel sind eigentlich gefährlich.

Aber die werden klassifiziert von unseren Feuerwerkern und die Feuerwerker, auf die verlassen wir uns hundertprozentig.

Genauso wie sie sich hundertprozentig auf uns verlassen können, was das Taucherische angeht.» Thomas Weller ist seit 1993 bei der Polizei, begann später eine Ausbildung bei der Wasserschutzpolizei.

1999 folgte die anspruchsvolle Tauchausbildung.

Der Tauchdienst ist freiwillig und wird zusätzlich zu den Aufgaben der Wasserschutzpolizei gemacht.

O-Ton mit Thomas Weller, Polizeitaucher «Es ist eine Abwechslung.

Man kommt im ganzen Bundesgebiet rum, speziell natürlich im Land.

Und es ist immer eine Herausforderung, ist immer etwas Neues.» Endlich kann die unter Steinen begrabene Bombe freigelegt und mit Seilen gesichert werden.

Mit schwerem Gerät wird der rostige Koloss aus dem Wasser gehievt.

Funde von Bomben in dieser Größe sind eher selten, sagt Weller.

Es ist eine deutsche Bombe vom Typ SC.

Der Zünder ist defekt, aber im Inneren sind noch giftige Stoffe.

Der Sprengkörper wird später in einer speziellen Anlage entsorgt.