München (dpa) - CSU-Chef Markus Söder will sich in vier Jahren nicht erneut um die Kanzlerkandidatur der Union bemühen.
«Das halte ich für außerordentlich unwahrscheinlich», sagte Söder den «Nürnberger Nachrichten» am Samstag.
«Denn entweder regiert Armin Laschet die nächste Amtszeit oder wir werden eine sehr lange Amtszeit einer jungen Bundeskanzlerin erleben», fügte der bayerische Ministerpräsident hinzu.
Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl hatte sich nach tagelangem Ringen CDU-Chef Armin Laschet durchgesetzt.
Die Union befindet sich nach Einschätzung Söders «in einer schweren Notsituation».
«Fünf Monate vor der Wahl steckt die CDU in einem Umfragetief, es bleiben Corona-Schwierigkeiten, und nach 16 Jahren sieht man schon Ermüdungserscheinungen der ganzen Union.» Hinzu komme eine nicht geklärte strategische Frage, wie viel Modernität oder wie viel Tradition die Union zeigen solle.
«Einige wollen zurück in die Zeit vor Angela Merkel.
Wir wollen das nicht.
Wir brauchen einen Aufbruch und eine moderne Union», betonte Söder.